Re-SPEKT
Da schau ich nun in den mir von Dir vorgehaltenen Spiegel - also respektiere ich damit jetzt mich – und was siehst Du?
Du bringst Deinen PKW in die Werkstatt zur Durchsicht – zu Inspektion und wer sieht dann was?
Bis hierher den einzig zulässigen Aspekt zu finden und dann zu benennen, scheint schwer zu sein – wenn Du und ich auf einen Nennen kommen wollten.
Denn das Gemeinsame ist einzig die Sicht, der Blickwinkel, der Standort – und schon vermehrt sich das Einzige.
Nun stehe ich dumm da und erwarte den Respekt von Dir, dass Du das von mir Gezeigte auch respektieren kannst. – Meine Art zu sprechen, meine Fähigkeit mit den Fehlern anderer zu leben, meine Unmöglichkeit Kunst zu schaffen, meine… - Du hast Recht, es geht doch auch um Dich.
Dennoch! Sei nicht betrübt, es ist eine erstaunliche und alte Erkenntnis, die schon weise Menschen weit vor mir ausgesprochen und zu Papier gebracht haben: „Du kannst die Menschen um Dich herum erst richtig ernst nehmen, wenn Du Dir selbst gegenüber auch einen sehr respektvollen Umgang übst.“*
Fällt es Dir auf?! Und schon könnte der Versuch gestartet werden, ob wir nicht ständig und genau an dieser Doppelaufgabe scheitern: wir erwarten etwas von Dir, was wir selbst nur schwer leisten können. - - wer ist jetzt „DU“; wer sind „WIR“ und wer bin „ICH“?
* = „Liebe Deinen Nächsten, er ist wie DU!“
Christel Prüßner, Dersenow (Leitung der Prostatakrebs SHG „Griese Gegend“ in Vellahn)