Die Bibel ist „WortGottes“...
...dazu stehe ich aufgrund meiner ganz persönlichen Beziehung zu meinem Gott. Dafür nehme ich das Wort viel zu ernst. Aber wer gibt mir die Gewissheit, dass ich das gelesene Wort auch richtig verstehe. - Keiner! Ich kann versuchen, das Vertrauen auf- und auszubauen. Ich werde vielleicht den Menschen neben Dir entdecken, der mich in meinem Vertrauen bestärkt, vielleicht wirst Du mich mit Deinen Zweifeln herausfordern. Das nenne ich dann: "mich entwickeln".
Ich muss an mein persönliches Archiv denken. Viele eigene Texte, Briefe von mir und an mich, Protokolle, Referate, erfundene Geschichten, verfremdet nacherzählte Berichte... Ich male mir aus, dass diese Texte - warum auch immer - über den Sankt Nimmerleinstag hinaus verborgen bleiben und dann irgendjemandem in die Hände fallen. Dieser Mensch in der fernen Zeit nach mir darf sich ein Bild des Verstehens machen. - "Wie sollte ich es verstehen, wenn mir keiner hilft!“ (ein Zitat aus der Bibel!)
Wer wird helfen – woher nimmt dieser andere Mensch seine Autorität, seine Deutungshoheit. Da wird vieles in einen Topf geworfen. Es soll alles der Wahrheit – oder sogar den Wahrheiten dienen.
Erst vor wenigen
Wochen entdeckten wir in zwei Kartons eine große Menge
Briefumschläge wieder, die sich seit vierzig Jahren dort angesammelt
hatten – gedacht für die Philatelie. Doch in vielen der Umschlägen
steckten noch die Postsendungen. Viel Werbung, Ansichtskarten, aber
auch sehr persönliche Briefe, auch die Durchschriften der
Antworten... Wir haben die sehr persönlich gehaltenen Texte nach dem
Datum sortiert. Einige Male mussten wir raten, wann die Zeilen
entstanden sein könnten; Es gab auch Briefe, von denen wir nicht
einmal mehr zu rekonstruieren in der Lage waren, wer die Zeilen
geschrieben haben könnte, weil die letzte Seite nicht mehr vorhanden war –
aber warum?
- Schon nach vierzig Jahren fehlte die Brücke zum
Verstehen.
Wir haben dann in etlichen Etappen die sortierten Texte gelesen, laut – und wie oft haben wir erst einmal nachdenken müssen, wie sollen wir das Mitgeteilte verstehen, was ist eigentlich gemeint; oder da wird eine mehrtägige Reise nach Berlin erwähnt, an der wir teilgenommen haben sollen, sogar das Datum ist fast auf den Tag genau zu bestimmen. Da steht etwas vom Frühstück an jedem Morgen im Cafe Kranzler – und wir können uns zu zweit nicht daran erinnern.
Das Wort Gottes hat
für mich den gleichen, sehr hohen Stellenwert, wie die Brief des
J.S.Bach an wen auch immer, wie die Briefe meiner Schwester an mich,
wie die Zeilen der unbekannten Person an uns. Ich gehe ehrenwert mit
dem Wort um und erlaube mir ein Verstehen im Vertrauen. Ich bekomme
Informationen, die eine bislang schwer zu findende Antwort geben
könnten, ich wäge ab, ob ich eine Hilfe sehe.
- Wer wird meine
Texte in - sagen wir einfach mal - einhundert Jahren lesen und beim
Verstehen voran kommen und was wird mit diesen Texten geschehen?
Mit jungen Menschen
habe ich genau diese Briefkartons real vor Augen gehabt. Ich
beschrieb sie ihnen als Erbschaft; und ich fragte sie: "Was sollte mit diesen Kartons
geschehen?" Die jungen Menschen sollten Vorschläge entwickeln. Die
Lösungsvorschläge lauteten aus den verschiedenen Kleingruppen:
sichten – lesen – Wesentliches beiseite legen – den Rest zum
Altpapier – dann die ausgesonderten Briefe noch einmal lesen und
wirklich Wichtiges in einer Art Buch zusammen stellen, damit auch
später in der Familie dieses Wichtige gelesen werden kann. – Undwas ist „wichtig“, wer bestimmt das? „So eine Art Gefühl“
- Was könnte zum Beispiel wichtig sein?, die Liebesbriefe der Eltern,
„der Brief den die Oma damals geschrieben hatte, als ich ganz krank
war und meine Mama ganz viel Angst hatte!“
Die Bibel ist „Wort Gottes“ dazu stehe ich aufgrund meiner ganz persönlichen Beziehung zu meinem Gott zu meinem Leben, das er mir geschenkt hat. - Wer es aufgeschrieben hat - woher er das hatte, was er uns aufgeschrieben hat, alles das ist zu erforschen, und doch verbindet alle die Texte der Bibel eine Erkenntnis: Es gibt ein Handeln unseres Gottes, auf den auch ich vertrauen konnte und kann, das diese Welt, mit allem was darauf lebt und webt, zusammenhält und bewahrt. Der Mensch kann noch so viel Blödsinn anstellen, es gibt eine uns am Ende doch bewahrende Kraft... - davon berichten die Texte der Bibel. Und sie sind darum Worte unseres Gottes - denn wir sind alle von ihm gemacht.
Das ist einer der Kartons mit seinem bunten Inhalt,
absolut unsortiert.
Und davon gibt es einige.
Die meisten Umschläge sind leer,
und in den anderen warten
wohl noch einige Überraschungen.
Sammlung "Geh Danken" - (C) Christel Prüßner, Dersenow 2014
Die Bibel ist „WortGottes“...
...dazu stehe ich aufgrund meiner ganz persönlichen Beziehung zu meinem Gott. Dafür nehme ich das Wort viel zu ernst. Aber wer gibt mir die Gewissheit, dass ich das gelesene Wort auch richtig verstehe. - Keiner! Ich kann versuchen, das Vertrauen auf- und auszubauen. Ich werde vielleicht den Menschen neben Dir entdecken, der mich in meinem Vertrauen bestärkt, vielleicht wirst Du mich mit Deinen Zweifeln herausfordern. Das nenne ich dann: "mich entwickeln".
Ich muss an mein persönliches Archiv denken. Viele eigene Texte, Briefe von mir und an mich, Protokolle, Referate, erfundene Geschichten, verfremdet nacherzählte Berichte... Ich male mir aus, dass diese Texte - warum auch immer - über den Sankt Nimmerleinstag hinaus verborgen bleiben und dann irgendjemandem in die Hände fallen. Dieser Mensch in der fernen Zeit nach mir darf sich ein Bild des Verstehens machen. - "Wie sollte ich es verstehen, wenn mir keiner hilft!“ (ein Zitat aus der Bibel!)
Wer wird helfen – woher nimmt dieser andere Mensch seine Autorität, seine Deutungshoheit. Da wird vieles in einen Topf geworfen. Es soll alles der Wahrheit – oder sogar den Wahrheiten dienen.
Erst vor wenigen
Wochen entdeckten wir in zwei Kartons eine große Menge
Briefumschläge wieder, die sich seit vierzig Jahren dort angesammelt
hatten – gedacht für die Philatelie. Doch in vielen der Umschlägen
steckten noch die Postsendungen. Viel Werbung, Ansichtskarten, aber
auch sehr persönliche Briefe, auch die Durchschriften der
Antworten... Wir haben die sehr persönlich gehaltenen Texte nach dem
Datum sortiert. Einige Male mussten wir raten, wann die Zeilen
entstanden sein könnten; Es gab auch Briefe, von denen wir nicht
einmal mehr zu rekonstruieren in der Lage waren, wer die Zeilen
geschrieben haben könnte, weil die letzte Seite nicht mehr vorhanden war –
aber warum?
- Schon nach vierzig Jahren fehlte die Brücke zum
Verstehen.
Wir haben dann in etlichen Etappen die sortierten Texte gelesen, laut – und wie oft haben wir erst einmal nachdenken müssen, wie sollen wir das Mitgeteilte verstehen, was ist eigentlich gemeint; oder da wird eine mehrtägige Reise nach Berlin erwähnt, an der wir teilgenommen haben sollen, sogar das Datum ist fast auf den Tag genau zu bestimmen. Da steht etwas vom Frühstück an jedem Morgen im Cafe Kranzler – und wir können uns zu zweit nicht daran erinnern.
Das Wort Gottes hat
für mich den gleichen, sehr hohen Stellenwert, wie die Brief des
J.S.Bach an wen auch immer, wie die Briefe meiner Schwester an mich,
wie die Zeilen der unbekannten Person an uns. Ich gehe ehrenwert mit
dem Wort um und erlaube mir ein Verstehen im Vertrauen. Ich bekomme
Informationen, die eine bislang schwer zu findende Antwort geben
könnten, ich wäge ab, ob ich eine Hilfe sehe.
- Wer wird meine
Texte in - sagen wir einfach mal - einhundert Jahren lesen und beim
Verstehen voran kommen und was wird mit diesen Texten geschehen?
Mit jungen Menschen
habe ich genau diese Briefkartons real vor Augen gehabt. Ich
beschrieb sie ihnen als Erbschaft; und ich fragte sie: "Was sollte mit diesen Kartons
geschehen?" Die jungen Menschen sollten Vorschläge entwickeln. Die
Lösungsvorschläge lauteten aus den verschiedenen Kleingruppen:
sichten – lesen – Wesentliches beiseite legen – den Rest zum
Altpapier – dann die ausgesonderten Briefe noch einmal lesen und
wirklich Wichtiges in einer Art Buch zusammen stellen, damit auch
später in der Familie dieses Wichtige gelesen werden kann. – Undwas ist „wichtig“, wer bestimmt das? „So eine Art Gefühl“
- Was könnte zum Beispiel wichtig sein?, die Liebesbriefe der Eltern,
„der Brief den die Oma damals geschrieben hatte, als ich ganz krank
war und meine Mama ganz viel Angst hatte!“
Die Bibel ist „Wort Gottes“ dazu stehe ich aufgrund meiner ganz persönlichen Beziehung zu meinem Gott zu meinem Leben, das er mir geschenkt hat. - Wer es aufgeschrieben hat - woher er das hatte, was er uns aufgeschrieben hat, alles das ist zu erforschen, und doch verbindet alle die Texte der Bibel eine Erkenntnis: Es gibt ein Handeln unseres Gottes, auf den auch ich vertrauen konnte und kann, das diese Welt, mit allem was darauf lebt und webt, zusammenhält und bewahrt. Der Mensch kann noch so viel Blödsinn anstellen, es gibt eine uns am Ende doch bewahrende Kraft... - davon berichten die Texte der Bibel. Und sie sind darum Worte unseres Gottes - denn wir sind alle von ihm gemacht.
Das ist einer der Kartons mit seinem bunten Inhalt,
absolut unsortiert.
Und davon gibt es einige.
Die meisten Umschläge sind leer,
und in den anderen warten
wohl noch einige Überraschungen.
Sammlung "Geh Danken" - (C) Christel Prüßner, Dersenow 2014