veröffentlicht 2005 (R1)

Heute ist Samstag

Was machen Sie eigentlich morgen? - wichtige Dinge erledigen? - Wirklich?! - Ich jedenfalls freue mich, dass nun Wochenende ist - ich habe vieles geschafft. und kann es der Sonnabend erlebt werden - Und dann kommt der Sonntag, die neue Woche darf mit einem ruhigen Tag beginnen, so richtig was für das Innenleben, einen Tag als Geschenk annehmen. Die Glocken werden heute Abend um 18 Uhr läuten und mich einladen, mir sagen: "Kerle, nun ist genug! wenn sich der liebe Gott einen freien Tag gönnen konnte, dann leiste dir diesen Luxus ruhig auch. Jetzt beginnt der Sonntag." Er beginnt mit dem Ausruhe, mit dem Abend, mit der Nacht - "da wurde aus Abend und Morgen ein neuer Tag!" steht in meiner Bibel! Und wenn ich morgen früh aufstehe, dann ist die neue Woche da. keine Ansammlung von Arbeit wartet auf mich, ich darf mich einfach diesem Tag hingeben. - Zur Kirche rennen? - rennen? Nein! - Ich wurde eingeladen, - ich bin doch nicht auf der Flucht - ich werde mir die Ruhe gönnen, ein wenig vor der Zeit da zu sein und werde mich umsehen, werde wahrnehmen, wer sich auch eingeladen fühlte und ich werde mit Gewissheit auf sehr vielfältige Art und Weise meinem Gott begegnen. - Das tut gut, denn das lässt mich auf neue Gedanken kommen, das lässt mich mit ganz neuen Einsicht am Montag den Arbeitstag angehen. - Der erste Tag in der Woche ist für mich nicht der Montag, sondern es ist der Sonntag. - Das ist keine Erfindung von mir. Ich habe mir diesen Tag schenken lassen. Ich glaube, dass Jesus damals dem endlosen Tot die Macht genommen hat und als er das damals den Menschen ganz leise und ohne jede Aufregung zeigte, da war es nach unserer Zeitrechnung ein Sonntag, so einer wie morgen. Also nehme ich den geschenkten Tag an - Was machen Sie eigentlich morgen? - Sind Sie auch eingeladen, ganz bestimmt!

     

    Christel Prüßner, Religionspädagoge und Diakon