Herzberg - Lindow - Rheinsberg (Mark Brandenburg)
Herzberg
2002 ist es noch ein Bahnhof der ökologischen Extraklasse... und heute?
Herzberg/Mark liegt an der Strecke Neuruppin - Löwenberg
und es zwei in diesem Bahnhof die Strecke nach Rheinsberg ab
Aktuell: Mai 2025 erschien im BahnREPORT 2/2025 (Seite 81) folgender Artikel:
Der Bahnhof Herzberg und seine Besonderheiten
Am Abend des 02.03.25 endete der Betrieb der altgedienten Leit- und Sicherungstechnik der Firma Jüdel aus dem Jahr 1941 im früheren Nebenbahnknoten Herzberg (Mark). Der Bahnhof war der einzige der RIN, in dem die Weichen noch von Hand gestellt werden mussten. Das Schlüsselwerk der Bauart „Einheit" der Berliner Signalbaufirma Weinitschke stammt ebenfalls von 1941. Der örtliche Bahnhofsfahrdienstleiter war sowohl für die Fahrdienstleiteraufgaben vor Ort verantwortlich als auch gleichzeitig Zugleiter im Rahmen des technisch unterstützten Zugleitbetriebes. Er musste bei Bedarf die fünf Weichen per Hand umstellen, wobei ihm aufgrund der Längenausdehnung des Bahnhofs für die damit verbundenen Wege ein Dienstfahrrad zur Verfügung. Nach der Rückkehr auf dem Bahnsteig musste er mittels einem von zwei Kurbelwerken auf dem Bahnsteig (!) die Einfahrsignale in Fahrtstellung bringen. Der Bahnhof verfügte über drei Form-Einfahrsignale-jeweils eines aus Richtung Neuruppin, Löwenberg (Mark) und Rheinsberg (Mark), aber über keine Ausfahrsignale, sodass der Zugleiter den Triebfahrzeugführern die Erlaubnis zur Aus- bzw. Durchfahrt persönlich bzw. mit der Abfertigungskelle erteilen musste. An den Ausfahrten in Richtung Neuruppin und Rheinsberg (Mark) gab es bis zuletzt keine PZB-Ausrüstung, und der Betrieb erfolgte auf Grundlage einer Ausnahmegenehmigung der Landeseisenbahnaufsicht Brandenburg.
Zukünftig befindet sich der Zugleiterposten in Altruppin und ist zumindest ab August 2025 für neun Monate rund um die Uhr besetzt. Die neuen Weichen in Herzberg (Mark) werden bei Bedarf aus Altruppin zentralbedient - es sind sogenannte „elektrisch ortsgestellte Weichen Zentralbedient" (EOW-Z). Das weitere Schicksal der ausgedienten Stellwerkstechnik ist hingegen noch offen.
RIN = Regio Infra Nord-Ost GmbH
PZB = Punktförmige Zugbeeinflussung https://de.wikipedia.org/wiki/Punktf%C3%B6rmige_Zugbeeinflussung
Dazu auch dieses aktuelle Foto:
links neben dem PKW ist die Kurbel für das östliche Einfahrtsignal zu erkennen.
Das Verkehrs- oder besser gesagt: das Arbeitsaufkommen für die Bahnbediensteten
konnte sich bis etwa zum Jahr 2000 durchaus sehr aufwendig darstellen.
Herzberg wurde häufig planmäßig von drei Zügen gleichzeitig angefahren.
- Und wo liegt das Problem? - es gibt kein Problem, nur viel Arbeit!
Auf dem Foto oben siehst Du Drei wichtige Arbeitshilfsmittel für zwei Bedienstete pro Schicht!
Hier zeigen sich die besonderen Anforderungen... (ca.1990)
Quelle des Fotos noch unbekannt
Blickrichtung Neuruppin (geradeaus) Rheinsberg (rechts abzweigend)
Richtig: Du siehst/es gibt nur "vor Ort" bediente Weichen.
Gleis 3 + 2 ->1
Dieser Zug kam von Rheinsberg und nun wird die Weiche auf Geradeaus "umgelegt" - von Hand "vor Ort"
aufschließen - umlegen - abschließen. Das macht der diensthabende Weichenwärter
Dieser Zug kommt von Berlin und will nach Rheinsberg
Und hier nun das wirklich wichtige Arbeisthilfmittel für den Weichenwärter:
Das Fahrrad
Es wird aber auch gebraucht, wenn zwischen Ost und West allen sieben Weichen allein gerecht werden will und muss.
Nicht vergessen: Aufschließen - Umlegen - Abschließen -> nächste Weiche!
Und nun zur Fahrweg-Sicherung - die Signale.
Es gibt 2002 nur Flügelsignale bei den drei Einfahrten.
Die/der Fahrdienstleiter:in bedienen diese von zwei Standorten auf dem Haus-Bahnsteig.
Hier zu sehen die beiden Drehhebel für die Nord- (vorn) und West-Einfahrt (hinten)
BITTE BEACHTEN:
Das kleine Signalbild neben dem Hebel zeigt die Signalstellung an
der Bedienplatz für die Ost-Einfahrt
Quelle des Fotos noch unbekannt
...für kleinere Personen schon eine besondere Herausforderung
Standorte der Bedienplätze: (1) und (2)